Ergotherapie & Handrehabilitation
Heurig und Sauer

 Tempelhof

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Schlaganfall

Ergotherapeutische Behandlung bei Folgen eines Schlaganfalls
Bei Schlaganfällen handelt es sich im Allgemeinen um neurologische Erkrankungen. Die Folgen eines Schlaganfalls sind meist Einschränkungen der motorischen Fähigkeiten des Patienten, wodurch ein Verlust an Lebensqualität einhergeht. Um diese Spätfolgen des Schlaganfalls zu behandeln, spielt die Ergotherapie eine eminent wichtige Rolle, da besonders die Spätfolgen gezielt behandelt werden können und somit dem Patienten zu mehr Lebensqualität verholfen werden kann.

Worum handelt es sich beim Schlaganfall?
Gefäßblockaden im Bereich des Gehirns verursachen Schlaganfälle, die auch Hirnschlag oder Hirninfarkt genannt werden, dabei kommt es zu einer Unterbrechung der Durchblutung in einer Hirnregion, die zu neuronalen Schädigungen führt. Auslöser können Blutgerinnsel sein, die sich irgendwo im Körper bilden und ins Gehirn wandern, sowie Verengungen der Gefäßwände, die ebenfalls Blockaden auslösen können. Andere mögliche Ursachen können auch Einblutungen, die durch Arterienrisse im Hirngewebe entstehen sein, die dann zum Absterben des Gewebes in dem betroffenen Hirnareal führen.

Das Auftreten von Schlaganfällen geschieht unvorhersehbar, meist in Begleitung durch unterschiedliche Anfangssymptome, wie Schwindel, Sprachstörungen,Lähmungen, Sehstörungen oder abrupt auftretende Verwirrtheit. Wichtig ist, dem Betroffenen eine sofortige ärztliche Hilfe zukommen zu lassen, um die Chancen auf Heilung zu erhöhen.
Abhängig vom jeweiligen Grad des Schlaganfalls, sind die Spätfolgen unterschiedlicher Art, wie zum Beispiel: vollständiger Sprachverlust oder Sprachstörungen, Teil- und Ganzkörperlähmungen, sowie Schluckstörungen etc..Eine besondere Risikoneigung zu Schlaganfällen  ist zum einen bei älteren Menschen fest zustellen, insbesondere bei Hypertonikern, oder bei Menschen mit chronischen Gefäßverkalkungen. Neben diesen Risikogruppen gibt es jedoch auch Schlaganfälle bei Kindern und jüngeren Menschen.

Wie bereits erwähnt, sollten auch Reha-Maßnahmen sofort begonnen werden, um die entstandenen Schäden zu minimieren und dem Betroffenen eine größtmögliche Selbstständigkeit zu ermöglichen. Ergotherapeutische Maßnahmen zielen deshalb auch darauf ab, dem Patienten wieder eine hohe Selbstständigkeit zu ermöglichen. Der Patient trainiert seine sensomotorischen und kognitiven Fähigkeiten, durch alltägliche Verrichtungen, die dazu dienen verlorengegangene Fähigkeiten wieder zu erlangen, bzw. vorhandene zu stärken.Aktivitäten des Alltags, wie Körperpflege, der Toilettengang, sowie die Nutzung von Hilfsmitteln und das An- und Auskleiden werden mit den Patienten geübt.Hierdurch wird die Pflege- und Hilfebedürftigkeit minimiert.  

Da manche Schädigungen bei Schlaganfällen irreparabel sein können, geht es in der Therapie auch darum, den Patienten ein Leben mit Beeinträchtigungen näher zu bringen, da es besonders in diesen Fällen oftmals zu sozialen Isolationen kommt, Depressionen oder ähnlichen Symptomatiken. Der Patient muss in diesem Stadium lernen, wie er seine Beeinträchtigungen für sich selbst annehmen kann und wie er sich damit im Alltag zurechtfindet. Diese Vermittlung geschieht durch ergotherapeutische Maßnahmen, so dass der Patient professionell geleitet wird und ihm auch in seiner Freizeitgestaltung wichtige Hilfestellungen an die Hand gegeben werden.

Spezielle ergotherapeutische Ansätze bei Schlaganfällen
Um zum Beispiel Bewegungsmuster neu zu erlernen, wird in der Ergotherapie mit unterschiedlichen Behandlungskonzepten gearbeitet. In der Therapie nach Bobath werden beispielsweise speziell das An- und Auskleiden, sowie das Gehen geübt um verlorene oder gestörte Bewegungsmuster zu reanimieren oder zu festigen.

Hirnverletzungen durch Schlaganfälle bringen meist neuropsychologische Probleme mit sich, die die Wiedereingliederung des Patienten oft erschweren, da direkte Schädigungen des Denkens, Fühlens und daraus resultierend des Verhaltensvorliegen. In diesem Fall greifen neuropsychologische Behandlungsansätze in der Therapie.
Gute Behandlungserfolge lassen sich dann durch das Neurofeedback-Training erzielen. Besonders geschädigte Hirnregionen können mit dem EEG-Trainingreanimiert werden, indem fehlgeleitete Frequenzbereiche reguliert werden.

Die Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF) ist eine 3-dimensionalephysiotherapeutische Behandlungsmethode, die Anwendung findet, um gezielt Funktionen wie Arm- und Handbewegungen zu trainieren. Dies geschieht in praxisbezogenen Abläufen, wie zum Beispiel bei Arbeiten in der Küche. Dabei werden Muskeln gezielt bewegt und gedehnt.

Verbesserungen in der Perzeption des Patienten, werden durch geleitete Bewegungen zusammen mit dem Ergotherapeuten erreicht, so dass eine verbesserte Koordination erzielt wird, die dem Patienten auch eigenständige Bewegungsabläufe ermöglicht.

Hilfestellungen für die Grob- und Feinsteuerung, wie Bastel- und Schreibübungen werden ebenfalls bei Schlaganfallpatienten bei Bedarf angeleitet. Vorab wird der Patient daraufhin beraten und es erfolgen Einweisungen zum Umgang mit Hilfsmitteln. Hierbei handelt es sich um Ansätze der sensorischen Integrationstherapie und des CO-OP-Ansatzes.

Im Umfeld des Betroffenen, kann es je nach Schwere des Falls zu starkenpsycho-sozialen Problemstellungen kommen, da das plötzliche Auftreten oftmals ganze Familien vor unbekannte Aufgaben stellt. Hier ist eine Beratung der Angehörigen ein wichtiger Bestandteil der ganzheitlichen Therapie, wo dann auch Anlaufstellen zur Unterstützung und Hilfe vermittelt werden können.

Ergotherapeutische Hilfsmittel und deren Verwendung in der Therapie bei Schlaganfallpatienten

Für einen genau  vom Therapeuten festgelegten Zeitraum, ist die Nutzung von Hilfsmitteln zur Förderung der Selbstständigkeit als Indikation sinnvoll.Dieser Einsatz muss natürlich angeleitet werden, um Gefahren zu vermeiden, d.h.sowohl der Betroffene als auch seine Angehörigen benötigen eine exakte Anleitung. Wenn es sich um Hilfsmittel handelt, die auf den Patienten abgestimmt werden müssen, sollten diese von Fachleuten angepasst werden(z.B.Gehhilfen). Um die Mobilität und die Selbstständigkeit zu fördern, werden verschiedene Hilfsmittel eingesetzt.

Häufig genutzte Hilfsmittel können sein: Rollstühle, Rollatoren und Gehhilfen,wie Vierpunktstöcke oder Gehbänke, Antirutschunterlagen, Griffverdickungen am Besteck, Greifhilfen oder eine Freisprecheinrichtung am Telefon, oder Haltevorrichtungen für Spielkarten. Alternativ zu den professionellen Hilfsmitteln können auch Gegenstände des Haushalts, wie zum Beispiel eine Grillzange, die als Hilfsmittel zweckentfremdet wird benutzt werden.

Wie lange sollte die Ergotherapiedauern?
 

Um einen konkreten Zeitrahmen abstecken zu können, ist eine genaue Diagnose und daraus folgend eine realistische Einschätzung der therapeutischen Möglichkeiten mit dem Patienten und gegebenenfalls auch den Angehörigen abzuklären, die anschließend konkret formuliert werden sollten. Die Dauer kann sich über mehrere Jahre erstrecken, oder in kurzer Zeit abgeschlossen sein, wichtig ist jedoch jeweils kleinschrittig auf die erreichbaren Ziele hinzuarbeiten. Auch sollte den Patienten bei zu erwartenden dauerhaften Einschränkungen frühzeitig dies mitgeteilt werden, so dass ihnen die Möglichkeit gegeben wird sich trotz ihrer Einschränkungen im Alltagsleben einzurichten und eine gewisse Lebensqualität zu erreichen.